Chaga Vitalpilz

Zugegeben, der Vitalpilz Chaga (Tschaga), bei uns auch unter dem Namen Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) bekannt, sieht nicht gerade appetitanregend aus. Chaga ist ein parasitär lebender Porling, der hauptsächlich Birken befällt und zur Familie der Borstenscheibenverwandten (Hymenochaetaceae) gehört. Er kann sich aber auch in das Holz anderer Laubbäume wie Erle, Buche und Eiche einnisten. Der Pilz bildet von außen sichtbare flächige Fruchtkörper aus, die eine Länge von einem halben bis zu zwei Meter erreichen können. Besonders auffällig sind die bis zu 40 Zentimeter breiten schwarzen Chaga-Knollen mit rissiger Oberfläche, die in der Naturmedizin nordischer Völker und in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle spielen. Die schwarze Oberfläche, die auf den Farbstoff Melanin zurückgeführt werden kann, und die harten und scharfen Bruchkanten erinnern ein wenig an Kohle. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Porlingsarten besteht darin, dass beispielsweise der „Vielgestaltige Schillerporling“ auf der Rinde des Baumes wächst, während sich die Pilzfäden des Chaga zunächst unterhalb der Rinde im Holz ausbreiten und die Borke erst später aufbrechen.

Chaga - Vitalpilz aus dem Hohen Norden

Die Hauptverbreitungsgebiete des Heil- und Vitalpilzes sind Birken der arktischen und subarktischen Wälder rund um den Globus.

Welche Hauptinhaltsstoffe machen den Pilz so wertvoll?

Der Chaga Pilz enthält eine Vielzahl an biologisch aktiven Stoffen, die für unseren Stoffwechsel insgesamt und für den Zellstoffwechsel im Einzelnen eine hohe gesundheitliche Relevanz haben. Von den mehr als 200 Substanzen, die bei Chaga bisher isoliert wurden, sind bisher nicht alle Stoffwechselvorgänge im Einzelnen erforscht und verstanden. Die wichtigsten Hauptgruppen relevanter Inhaltsstoffe sind Polyphenole, sauerstoffhaltige Triterpene und entzündungshemmende, Inonotus obliquus Polysaccharide (IOPs) und weitere Polysaccharide in Form von Beta-Glucanen. Weitere wichtige Einzelsubstanzen sind Superoxiddismutase (SOD), Betulin, Lanosterol, Melanin und viele weitere Stoffe. SOD spielt eine wichtige Rolle in den Mitochondrien, den Kraftwerken aller unserer Körperzellen. Melanin ist gemeinhin als Farbstoff in unserer Haut bekannt, der die Haut vor Uv-Strahlung und damit vor einem Sonnenbrand schützen kann. In den letzten Jahren sind wissenschaftliche Erkenntnisse gewachsen, die dem Melanin wichtige Rollen bei vielen weiteren Stoffwechselvorgängen bescheinigen. Wie viele andere Vitalpilze auch, enthält Chaga wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Germanium, Zink und Bor.

Welche Hauptwirkungen werden dem Vitalpilz Chaga zugeschrieben?

Die jahrhundertelange Verwendung von Chaga in der Naturmedizin vieler nordischer Völker und auch in der chinesischen TCM beruht auf empirischen Erfahrungswerten. Es stehen dabei weniger die Eigenschaften und Wirkungen der einzelnen Substanzen, als vielmehr die Eigenschaften und Wirkungen, die der Pilz im Zusammenspiel aller Einzelkomponenten leistet. Die Wirkungen im Verbund sind dabei meist stärker als die Wirkungen der isolierten Einzelkomponenten. Übergeordnet wirkt Chaga stark antioxidativ und entzündungshemmend. Die beiden vorgenannten Wirkungen und noch einige weitere wichtige Eigenschaften unterstützen, stärken und stimulieren das Immunsystem. Sie gewähren dem Immunsystem quasi Hilfe zur Selbsthilfe. Neueste Forschungen belegen die positiven Wirkungen auf das Immunsystem. Typische Einsatzgebiete sind alle Erkrankungen, die mit Entzündungen in Zusammenhang gebracht werden wie Morbus Crohn, Parodontose, Magengeschwüre, Gelenkentzündungen und rheumatische Beschwerden und Schuppenflechte, Akne und Neurodermitis.

Betulinsäure und Krebsbehandlung

Es ist vor allem die Betulinsäure, die in Chaga enthalten ist, der krebshemmende Eigenschaften bei bestimmten Krebsarten zuerkannt werden. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Betulinsäure selektiv bei Krebszellen, einen leicht verändertem pH-Wert in Richtung saures Milieu aufweisen, den programmierten Zelltod (Apoptose) auslösen können und so das ungebremste Wachstum der Krebszellen zum Erliegen bringen können. In anderen Studien wurde nachgewiesen, dass die Inhaltsstoffe de Heilpilzes Chaga auch eine hemmende Wirkung auf bestimmte Virenstämme hat wie Grippe- und HI-Viren. Die Wirkung beruht wahrscheinlich auf Inhaltsstoffen, die bestimmte Enzyme, die die Viren benötigen, hemmen.